Von T. K.

 
Trotz meiner schon recht hochwertigen Stromversorgung mit Isotek und PSAudio 500 haben die beiden  power conditioner sofort ihre positive Wirkung gezeigt. Der größte Effekt zeigt sich gleich beim Klavier Solo von Tingvall: Jeder einzelne Ton bekommt mehr Gewichtung. Es ist, als würden mit jedem Tastenanschlag Kugeln statt Scheiben durch die Luft sausen. Es ist, als wäre mehr Luft da für die Musik. Ich weiß nicht, ob die Bühne breiter geworden ist, aber sie wird auf jeden Fall besser genützt und jedenfalls wird die Staffellung in der Tiefe deutlicher, dreidimensionaler. Bei dieser Aufnahme sieht man das Klavier aus Sicht der Spielers und die hohen Töne kommen deutlich von rechts und mit jeder Oktave tiefer weiter von links. Je nach Tonhöhe klingt es mehr nach Holz oder mehr nach Stahl. 
Live dabei zu sein fällt jetzt noch leichter. Das Hirn hat offenbar wieder weniger damit zu tun, Artefakte zu verarbeiten. 
 
Bei der Tonalität hat sich nichts getan. Bässe sind noch einmal entstaubt, die Mitten waren immer schon eine Stärke und bei den Höhen - fehlen tut da sicher nichts. Am Abend bin ich mir da nicht sicher, aber heute merke ich, dass ich den HE60 noch im Ohr hatte, der im Vergleich zum 009 oben rum heller, spitzer klingt. Für meine alten Ohren bei Klaviermusik gebe ich dem HE60 den Vorzug. Dafür kann der 009 am ESD bei Nils Petter Molvaers Khmer beweisen, wie viel Druck er im Bass kann. Da bekomme ich Angst um meine Trommelfelle und die vielen kleinen Häarchen dahinter.
Dynamikverluste, wie sie bei Filtern gerne auftreten, kann ich keine feststellen. Eher erscheint  durch die gesteigerte Randschärfe zwischen Licht und Dunkel /Ton und Hintergrund der Unterschied zwischen laut und leise auch offenbarer. Da macht sich bemerkbar, dass bei den power conditioner keine Bauteile wie Spulen oder Kondensatoren im Weg befinden, sondern dass der Strom nur durch ein Gitter läuft und sie rein mit dem Spineffekt arbeiten.
 
Ich höre dann noch durch meine Standards, die ich so zum Testen habe und muss immer wieder den Kopf schütteln, wie sauber, kräftig und natürlich die Musik rüberkommt. So muss ein Top-Laufwerk klingen. 
 
Im Großen und Ganzen lassen sich die Veränderungen nicht durch die übliche Parameter wie mehr Details, mehr Auflösung oder Bass erfassen, sondern einfach durch mehr Musik und mehr dabei sein. Und darauf kommt es ja an!