Rezension über den KHV-ES (alte Typenbezeichnung MK3) von Hubert Hoffmann

Ohne Vergleiche der einzelnen Versionen, könnte man den Klang des Paltauf Staxverstärkers Mk3 zusammenfassend etwa so beschreiben:
Extrem klangfarbenstark (mit einer gewissen Präferenz des unteren Mitteltonbereiches), bei gleichzeitiger perfekter Impulswiedergabe (DIE Stärke jedes elektrostatischen Wandlers!) in einem akustisch deutlich (hinsichtlich dessen Abmessungen über hörbare erste Schallreflexionen) definierten Raum.

Wenn der Verstärker gut "angewärmt" ist, ermöglicht er (wie offensichtlich alle Paltaufs?) ein geradezu "haptisches" Musikerlebnis: Schallereignisse werden nicht "ätherisch" (was man den Elektrostaten ja immer gerne nachsagt) sondern "bestens geerdet" in aller Konturenschärfe durchgereicht. Erstmals gelingt das dem Paltauf Mk3 auch ohne Einschränkungen im Bassbereich: Es macht einfach Spass klar konturierte und gleichzeitig mächtige Bassimpulse (etwa einer Kesselpauke) auch spürbar um die Ohren geschlagen zu bekommen und erstmals für mich bei einem Elektrostaten den gewaltigen Resonanzkörper eines vibrierenden Kontrabasses mit seinen vielen partiellen Resonanzen vom Brettl eines E-Basses mit seinen Pickups und der anschliessenden Verstärkung über PA-Elektonik mit selbsterklärender Leichtigkeit unterscheiden zu können.
Aber: All das sind bestenfalls einzelne Eindrücke. Was diese Kombination aus Paltauf Mk3 mit einem SR-009 aus Speichermedien zu zaubern vermag, muß man schon selbst erlebt haben!

Nun ist es also wirklich so: Ich entdecke gerade meine Kollektion an diversen Tonträgern neu und das völlig ungestresst und mit wachsendem Staunen.

 

Zum Autor Hubert Hoffmann

Hubert Hoffmann gilt als einer der profiliertesten Lautenisten seiner Generation und geht als Solist wie als Continuospieler einer weltweiten Konzerttätigkeit nach. Sein besonderes Interesse gilt der Stilvielfalt österreichischer Barockmusik des 17. und 18. Jahrhunderts, was durch seine Mitgliedschaft in Ensembles wie Ars Antiqua Austria, Clemencic Consort, Capella Leopoldina Graz und dem Marini Consort Innsbruck dokumentiert ist. Mit seinem eigenen Ensemble „saitsiing“ realisiert er avancierte Programmkonzeptionen, die von Publikum und Presse enthusiastisch gefeiert werden.

Seine Solo CDs mit Werken des böhmischen Grafen Losy und Musik aus dem Klosterneuburger Lautenbuch fanden breite öffentliche Anerkennung. Im April 2008 erschien in Coproduktion mit Ars Antiqua Austria die Erstaufnahme der wohl bedeutendsten Sammlung Wiener Lautenkonzerte aus der Feder Wenzel Ludwig Radolts bei Challenge Classics.

Daneben forscht er intensiv auf dem Gebiet historischer Continuopraxis für Zupfinstrumente, wofür er ein eigenes Ensemble „bassar“ unterhält. Soweit es seine Zeit erlaubt, ist er gesuchter Referent zu unterschiedlichsten Aspekten historischer Aufführungspraxis.

Link: Styriarte